Ein kleiner Ausflug zur Friedberger Burg

Zur Besichtigung geradeaus… Die Burganlage ist rund um die Uhr geöffnet.

Jahrelang bin ich von Süden kommend auf das Burgtor zu- und dann vorbei gefahren. Nun mussten wir wegen einer Reparatur nach Friedberg und nutzten vier Stunden Wartezeit, um eine der größten Burganlagen Deutschlands zu besichtigen. Innerhalb der vollkommen erhaltenen Außenmauern  befinden sich auf 3,9ha Fläche Teile des Finanzamts, eine Kirche, das über 400 Jahr alte Gymnasium, ein altes Römerbad und Friedbergs Wahrzeichen, der Adolfsturm. Montags kann man ihn nicht besteigen, also wählt einen anderen Tag, um den sagenhaften Ausblick bis Frankfurt, Gießen und die umliegenden Mittelgebirge nicht zu verpassen.

Blick auf den 518m hohen Steinkopf im Taunus

Etliche Wohnhäuser gibt es auch, das sind die ehemaligen Burgmannenhäuser. Auffällig der Garten einer Saiteninstrumentebauerin mit Vorliebe für Orange und üppig behangen Aprikosenbaum.

Burgmannenhaus mit Aprikosenbaum und Adolfsturm
Eine Saiteninstrumentebauerin wohnt in diesem Haus

Im Burggarten

Neben dem Adolfsturm geht es in den Burggarten. Er wurde 2010 restauriert und eine schöne Lindenallee gepflanzt. Auf den Bänken ist gut ruhen. Aber es gab eine Überraschung “Friedberg zum Anbeissen”!

In 15 Hochbeeten gärtnern hier Familien, Geschäfte und Vereine, z. B der NaBu oder die Tafel Friedberg. Ein Bettenhaus wählte ein altes Bettgestell für die Bepflanzung.
Alle verwendeten Pflanzen sind aus dem Baumarkt  …  aber die Idee ist super. Die Ernte soll am 11. September vom Burgcafé zubereitet und verkauft werden.

Entlang der Kaiserstraße

Ähnliche Bepflanzungen gibt es noch an zwei weiteren Plätzen der Stadt mit dem Elvis Presley Denkmal und – Museum.

Elvis-Presley-Platz
Typisch 50er: Elvis-Presley-Café

Bei jeder Durchfahrt empfanden wir es als schön, dass Friedberg noch so viele Inhaber-geführte Geschäfte hat und so viel Gastronomie, bei der man gut draußen sitzen kann. Die ließen uns schon früher mal anhalten. Als Besonderheit: Es gibt noch eine Puppenklinik. Der Puppendoktor war früher weit verbreitet. Der Friedberger hat seine Praxis neben dem sehr empfehlenswerten Eiscafé Dolomiti, etwa 100m vom Burgeingang entfernt.

Hier praktiziert der Puppendoktor
Frankfurter Straße

Eine nette Begegnung

Als wär das alles noch nicht genug, so begegnete uns auf dem Rückweg in die Stadt Daniel Wetzig, ein Maschinenbaustudent aus Stuttgart, den es aber immer wieder an sein altes Friedberger Gymnasium zieht.

Er sprach uns an, als wir Schilder lasen und machte auf das Römerbad aufmerksam. dann kurz entschlossen “ich führe Sie hin.” Es befindet sich im Keller des naturwissenschaftlichen Traktes des Burg-Gymnasiums und wurde im Zuge der Bauarbeiten entdeckt.

Altes Römerbad – nur für Offiziere

Wir unterhielten uns fast eine halbe Stunde lang. Er war voll des Lobes über seine ehemaligen Lehrer/innen. Die Schule hat nur ca. 300 Schüler/innen, ist aber in vielen verschiedenen Gebäuden untergebracht und beherbergte auch einmal ein Internat. Ein bekannter “Ehemaliger” ist der Schauspieler Bjarne Mädel. Ich fühlte mich während des ganzen Aufenthaltes an Hogwarts oder an Schloss Einstein erinnert.

Auf Wiedersehen!

Quellen: Burggymnasium_Friedberg
Burg_Friedberg_(Friedberg)
Tourismus.Wetterau. Römerbad Friedberg

Fotos: Wikipedia (Tor), Wetteraustourismus (Römerbad); sonstige Eveline Renell

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